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Allgemein Event mittwochs maler and friends

Zeitungsartikel KSta 30.05.09

Gehasst von Hausbesitzern und Verkehrsbetrieben: Jetzt will die katholische Kirche um VerstĂ€ndnis fĂŒr Graffiti-KĂŒnstler werben. Bei der 1. Graffiti-Fachtagung wurden alte GrĂ€ben geschlossen und gezeigt, warum Kunst aus der Dose so schön ist.

Auf großen Waggons ein Ärgernis, auf Modelleisenbahnen unbedenklich: Graffiti. (Bild: Hennes)

Nippes – FĂŒr die einen sind sie Schmiererei, fĂŒr die anderen Kunst. An Graffiti, der Malerei auf Mauern und im öffentlichen Raum, scheiden sich die Geister. „Die Fronten sind verhĂ€rtet“, sagt Anke Patt vom Sozialdienst katholischer MĂ€nner (SKM) mit Blick auf Köln. Um dem entgegenzuwirken, hat der Verein am Freitag eine Graffiti-Fachtagung veranstaltet. Im Anschluss wurde in Halle 10 der Clouth Werke an der Xantener Straße die Ausstellung „Mittwochs-Maler and friends“ eröffnet, die auch an diesem Samstag von 12 bis 18 Uhr zu sehen ist.

„Mittwochs-Maler“ ist der Name des Graffiti- und Jugendkunstprojekts, das der SKM im November 2005 im Rahmen des HipHop-Netzwerks fĂŒr Toleranz und Integration ins Leben gerufen hat und das inzwischen von der Stadt unterstĂŒtzt wird. Es steht exemplarisch fĂŒr das BemĂŒhen, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, den öffentlichen Raum mitzugestalten. In Köln gebe es genĂŒgend FlĂ€chen – von trostlosen UnterfĂŒhrungen bis zu grauen, hĂ€sslichen Mauern, die sich gut dafĂŒr eigneten, legal besprĂŒht und bemalt zu werden, sagte unter anderen „Bananensprayer“ Thomas BaumgĂ€rtel, der die Tagung unterstĂŒtzte. GĂ€be man solche FlĂ€chen offiziell frei, wĂŒrde nach BaumgĂ€rtels Auffassung automatisch die Zahl der illegalen Graffiti zurĂŒckgehen, ob auf WĂ€nden privater HĂ€user oder auf Bahnen.

Doch die „legale Gestaltung des öffentlichen Raums“ finde in Köln „keine ordnungspolitische Zustimmung“, kritisierte Elke Böttger, Jugendpflegerin in Nippes, und ergĂ€nzte: „Die FreiflĂ€chen in Jugendeinrichtungen reichen nicht aus.“ Im Umgang mit der Graffiti-Kultur gelte es, weder einer „Verherrlichung“ noch einer „repressiven Ausgrenzung“ das Wort zu reden. FĂŒr Thomas BaumgĂ€rtel sind die Konflikte jedenfalls Vergangenheit: In seinem Atelier hĂ€tten sich frĂŒher „ordnerweise“ die Strafanzeigen angesammelt und oft genug sei er festgenommen worden; heute dagegen rissen sich Kunsteinrichtungen um seine Arbeiten. (cs)

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